Der nordrheinwestfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU) hat berichtet, dass eine Patientin der Düsseldorfer Uniklinik infolge eines Hackerangriffs auf das Krankenhaus gestorben sei. Der Angriff hatte zufolge, dass die Patientin in ein weiter entferntes Krankenhaus gebracht werden musste und dadurch erst mit einer einstündigen Verspätung behandelt werden konnte. Daraufhin soll sie kurze Zeit später verstorben sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt den Fall und prüft die Umstände des Todes. Der Vorwurf der fahrlässigen Tötung gegen die Hackergruppe wird ebenfalls geprüft. Offenbar wurde jegliche Gruppe bereits in der Vergangenheit mit Computersabotage in Verbindung gebracht.
Die IT der Uniklinik soll demnach am 10. September 2020 gegen 3:00 Uhr ausgefallen sein. 30 Server des Klinikums sollen verschlüsselt worden sein. Ein entsprechendes Erpresserschreiben wurde ebenfalls hinterlassen. Anscheinend war dies an die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Uni gerichtet. Die Hackergruppe forderete die Uni zur Kontaktaufnahme auf.
Daraufhin hat die Polizei Kontakt zur Hackergruppe aufgenommen und dieser mitgeteilt, dass das Krankenhaus und nicht die Uni von dem Angriff betroffen sei. Daraus resultiert eine erhebliche Gefahr für die Patienten. Die Täter haben die Erpressung daraufhin zurückgezogen und einen Schlüssel zur Entschlüsselung der Daten ausgehändigt.
Es ist also möglich, dass die Uni-Klinik ein Kolaterralschaden war und das eigentliche Ziel die Universität war. Die Täter sind wohl nicht mehr erreichbar.
Währenddessen kämpft das Klinikum weiterhin mit den Folgen des Angriffs. So soll ein Normalbetrieb des IT-Netzes immer noch nicht möglich sein. Normalerweise werden etwa 1.000 Patienten stationär behandelt. Durch den Angriff sollen es nur noch etwa 550 sein. Die Zahl der Operationen liegt normalerweise zwischen 70-120 am Tag. Jetzt sollen es wohl nur noch 10-15 sein. Rettungswagen steuern die Uni-Klinik auch nicht mehr an, sondern weichen auf andere Krankenhäuser aus.