Viele Schulen in Deutschland sind trotz jahrelanger Förderung für Glasfaser nicht breitbandig angebunden
Laut dem Verband kommunaler Unternehmen gibt es in deutschen Schulen einen „extremen Nachholbedarf“ bei der Glasfaserversorgung. Dies behauptet Ingbert Liebling, Hauptgeschäftsführer des Verbandes.
Kommunale Unternehmen spielen beim Ausbau der Schulen eine essentielle Rolle.
Innerhalb von vier Jahren hat sich die Zahl der kommunalen Unternehmen, die Netze ausbauen, auf 190 verdoppelt. Liebling bekräftigte „Wir brauchen den flächendeckenden Ausbau“ . So soll auch die öffentliche Aufmerksamkeit zu dem Thema „deutlich zugenommen“ haben. Für das kommende Jahr soll es laut ihm „einen kräftigen Schub nach vorn im Glasfaserausbau“ geben.
Zudem betonte das Bundesbildungsministerium am 22. September 2020 die Zielsetzung eines zügigen weiteren Ausbaus des Glasfaserversorgung für alle Schulen. Viele Schulen sollen demnach nur einen eher wenig leistungsfähigen DSL-Anschluss besitzen. Für die Nutzung digitaler Medien und IT-Services ist dies schlichtweg nicht zukunftsfähig. 2019 gab es in Deutschland 32.332 allgemeinbildende Schulen.
Die Rechtsgrundlagen bei der Förderung des Breitbandausbaus sind andere als die beim Digitalpakt Schule. Hier kommt es zu einer Arbeitsteilung zwischen Bundesbildungsministerium und Bundesverkehrsministerium. Die Förderung des Breitbandausbaus bezieht sich auf den Glasfaser-Anschluss der Schulen von außen an das Internet, wobei im Digitalpakt Schule die Vernetzung auf dem Schulgelände bis ins Klassenzimmer gefördert wird.
Jedoch nützt auch das beste digitale Geschäftsmodell nichts, wenn der Zulieferer Schwierigkeiten mit Funklöchern bekommt oder notwendige Komponenten am veralteten Kupfernetz hängen. Liebling erklärte daher: „Der Ausbau der Glasfasernetze bleibt eine der größten Baustellen, die vor allem die Landwirtschaft und den Mittelstand mit seinen Firmensitzen im ländlichen Raum ausbremst“
Daraufhin folgte ein Appell an die Bundesregierung „für gute Rahmenbedingungen mit der TKG-Novelle zu sorgen, damit Glasfaser bis an die letzte Milchkanne ausgebaut und der Wirtschaftsstandort profitieren kann“.