WhatsApp setzt Benutzern eine Frist

Wenn Sie den neuen Geschäftsbedingungen und der Datenschutzerklärung nicht bis zum 8. Februar zustimmen, werden Sie WhatsApp nicht mehr nutzen können.

WhatsApp setzt Benutzern eine Frist


Aktuell verlangt WhatsApp mit einem Pop-up nach Ihrer Zustimmung zu den neuen Geschäftsbedingungen. Darin soll die neue Art der Datenverarbeitung durch WhatsApp geändert werden.
Im Pop-up der US-Version wird speziell auf die Integration von Facebook-Produkten hingewiesen, bei der deutschen bzw. der europäischen Version ist dieser Hinweis nicht vorhanden. Das passiert aus dem Grund, weil WhatsApp den Europäern eine eigene Datenschutzerklärung bereitstellt. Somit unterscheidet WhatsApp deutlich zwischen europäischen und allen anderen Nutzern.
In der europäischen Version werden weniger Daten mit Facebook geteilt bzw. dürfen diese nur weniger umfangreich genutzt werden.

Facebook in WhatsApp integriert

WhatsApp will in der internationalen Version „Integrationen [bereitstellen], die dich in die Lage versetzen, deine Whatsapp-Erfahrungen mit anderen Produkten von Facebook-Unternehmen zu verbinden.“ Dies betrifft z.B. den Bezahldienst Facebook Pay.
Darüberhinaus wird dem Nutzer ermöglicht „auf anderen Produkten von Facebook-Unternehmen (z. B. Portal) mit deinen Freunden zu chatten, indem du deinen Whatsapp-Account mit diesen verbindest.“ Diesen Plan gibt es bereits seit letztem Jahr.
WhatsApp sagte damals, dass der Messenger durch die Integration von weiteren Diensten erweitert wird. Das ganze läuft dann natürlich unter der Flagge von Facebook.

In der internationalen Datenschutzerklärung gibt es bereits seit Juli 2020 den Eintrag, dass die ausgewerteten Daten für Freundesvorschläge und personalisierte Werbung verwendet werden. Vorallem letzteres bedeutet übersetzt einfach nur, dass umfassend Daten über den Nutzer gesammelt werden, um gezielter Werbung für diesen zu schalten, mit der Hoffnung mehr Geld aus dem Nutzer pressen zu können.

WhatsApp beschreibt die Datennutzung in der aktuellen Erklärung folgendermaßen: „Personalisierungsfunktionen und Inhalte [sowie das] Unterstützen beim Abschluss von Käufen und Transaktionen“
Aus Datenschutzssicht war die Erklärung also schon vor den aktuellen Änderungen eine Katastrophe.

Wenig Änderungen für Europa

Eine WhatsApp Sprecherin erklärt: „Es gibt keine Änderungen an den Praktiken der Datenweitergabe von Whatsapp in der europäischen Region (einschließlich Großbritannien), die sich aus den aktualisierten Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien ergeben.“ Dazu wird erwähnt: „Um jeden Zweifel auszuschließen: Es bleibt dabei, dass Whatsapp in der europäischen Region keine Whatsapp-Nutzerdaten mit Facebook zur Verbesserung von Facebook-Produkten oder Werbung teilt.“

Warum jedoch in der deutschen Version dieses Vorgehen explizit erlaubt werden soll, verrät WhatsApp nicht. So wird in der Erklärung folgendes erwähnt: „Wir haben berechtigte Interessen, personenbezogene Daten zu folgenden Zwecken zu verarbeiten: Zur Förderung der Produkte von Facebook-Unternehmen und zum Versenden von Direktwerbung.“

Außerdem hält WhatsApp sich für die Zukunft alle Türen offen, was die Datennutzung für Individualisierung und Werbung angeht. Aktuell heißt es in den Erläuterungen zur Datenschutzerklärung: „Derzeit nutzt Facebook deine Whatsapp-Account-Informationen nicht dazu, deine Produkterlebnisse auf Facebook zu verbessern oder dir interessantere Facebook-Anzeigen zu zeigen. Das ist das Ergebnis von Diskussionen mit der irischen Datenschutzbehörde und anderen Datenschutzbehörden in Europa.“

Trotz aller Einschränkungen werden die „Informationen jedes Whatsapp-Benutzers, der unsere Dienste nutzen möchte“ geteilt.
Selbst wenn diese nicht einmal Facebook verwenden. Angeblich kann man nur so sicherstellen „nützliche Dienste von den Facebook-Unternehmen [zu] erhalten und die wichtigen Ziele erfüllen.“
Ein Widerspruch gegen die Datenweitergabe an Facebook wird natürlich (wie soll’s auch anders sein?) nicht akzeptiert.